Gehmeditation im Zauberwald

Impressionen vom Retreat „Die Freude der Gehmeditation“

Erstmals als „Staff“ (Helfer) durfte ich die „Freude der Gehmeditation“ mit Thomas im Intersein-Zentrum erleben und möchte einige der tollen Eindrücke und Erlebnisse davon teilen.

Ich reiste schon einen Tag zuvor, am Dienstag an, im Gepäck eine Menge Regensachen, denn die Wetterprognosen schwankten zwischen Gewitter und Dauerregen, doch es kam ganz anders! Thomas und ich verfolgten mit unseren Android-Smartphones die laufend aktualisierten Vorhersagen.

Die Gehmeditation plante Thomas je nach Regenwahrscheinlichkeit auf Vor- oder Nachmittag, wobei wir am Freitag sogar noch nach dem Frühstück kurzfristig auf den Nachmittag verschoben. Unsere Bedenken, die Küche würde damit Schwierigkeiten haben, zerstreute Helga mit einem lockeren „Kein Problem!“ Die stundengenaue Darstellung von „Wetter Online“ erwies sich als sehr wertvoll.

Das Highlight für mich waren die 3 Tage hintereinander je 3 Stunden langsames, schweigsames Gehen im Wald und in der kompakten und harmonischen Gruppe. Schon nach dem 2. Tag hatte ich bei der Abendmeditation das Gefühl, ein „Teil des Waldes“ zu sein. Dann beim Gehen am 3. Tag spürte ich das Pilgerfeeling, wie es wohl die Menschen auf den großen Pilgerwegen wie  dem Jacobsweg erfahren. „Ich“ ging nicht, sondern „es“ ging mich. Die Füße setzen sich wie von selbst einer vor dem anderen und ich gelangte in einen Zustand großer innerer Ruhe und Klarheit.

Jedes Gefühl konnte ich schon im Entstehen „liebevoll umarmen“, wie es Thay ausdrückt, und so verschwanden auch negative Gefühle nach kurzer Zeit wieder. Auch Gedanken poppten nur einmal kurz auf, und legten sich nach einer „liebevollen Umarmung“ wieder schlafen, ohne sich in Endlosschleifen zu wiederholen.

Auch das Anleiten des Bambus-Stock Qigong vor dem Frühstück bereitete mir große Freude. Die Mitübenden genossen die Bewegung in den schönen, trockenen Morgenstunden und erlernten die Übungen mit großer Freude. Am Sonntag jedoch hatte sich eine Gewitterfront über uns festgefahren und wir verlegten das Üben kurzerhand ins Zendo. Wegen des beschränkten Platzes und den Hängelampen praktizierten wir allerdings Bambusstock-Qigong OHNE Bambusstock! Begleitet von dem mantrischen Lied „Ich atme tief“, gesungen von Susanne und Klaus in Leutkirch übten wir (fast) wie zuvor MIT Stock.

Auf Youtube gibt es eine schöne Aufnahme von den Bambusstock-Qigong Übungen: https://youtu.be/LmotS_y3zvw

Und hier sogar mit Thay Phap Dung aus Plum Village OHNE Stock, aber in Vollendung, ein Genuss beim Zusehen:

Die Vorträge von Thomas waren wieder sehr spannend, wobei er sehr flexibel auf die Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmer einging. Auch spontane Fragen direkt im Vortrag zu so heiklen Themen wie „Seele“ oder „Wer ist es der denkt?“ wurden von ihm einfühlsam, klar und verständlich beantwortet.

Und nicht zuletzt das Singen mit den Retreatteilnehmern und der Hausgemeinschaft wässerte die Samen der Freude in mir und den Mitsänger*innen. Hier der Text zu unserem Jingle-Song (We’re all moving) vor dem Gehen:

We’re all moving, on a journey to nowhere,
taking it easy, taking it slow.
No more worries, no need to hurry,
nothing to carry, let it all go.

Die Griffe für Gitarre mit Kapo im 3. Bund: D-e-G-D-A

Kurz zuvor hatte ich noch einen deutschen Text dazu verfasst:

Wir sind alle auf ’ner Reise nach Nirgendwo,
nehmen es leicht, immer schön langsam.
Ohne Sorgen, kein Grund zur Eile,
nichts mehr zu tragen, lass alles los!

Eigentlich gedacht für Freund*innen, die nicht soviel mit Englischen Texten anfangen konnten, bereitete der deutsche Text jedoch auch den jüngeren Mit-Sänger*innen große Freude. Der groovige Sound kam auch auf Deutsch ganz gut rüber!

Das Feedback der Teilnehmer und auch von Helga und Karl waren so positiv, dass wir uns schon auf ein weiteres Retreat im Neuen Jahr freuen können.

Hier ein paar Fotos:

Am Morgen vor dem Frühstück erstmal Bambusstock-Qigong

Am Morgen vor dem Frühstück erstmal Bambusstock-Qigong

Auch beim Essen-Fassen eine achtsame Einstimmung, liebevoll dekoriert mit Herz

Auch beim Essen-Fassen eine achtsame Einstimmung, liebevoll dekoriert mit Herz

Vor dem Gehen haben wir immer unser Lied gesungen: "We're all moving ..."

Vor dem Gehen haben wir immer unser Lied gesungen: „We’re all moving …“

Dann gings in den Wald ...

Dann gings in den Wald …

mit zauberhaftem Lichtspiel auf dem Waldboden ...

mit zauberhaftem Lichtspiel auf dem Waldboden …

die Gedanken kommen zur Ruhe

die Gedanken kommen zur Ruhe

Dann über Wiesen in der sanften Hügellandschaft des Bayer. Waldes

geführt von Thomas mit GPS-Unterstützung

geführt von Thomas mit GPS-Unterstützung

Das Zendo hergerichtet für die Gesprächsrunde und den Dharma-Vortrag

Das Zendo hergerichtet für die Gesprächsrunde und den Dharma-Vortrag

Der Freitag vor der Änderung

Der Freitag vor der Änderung

... und nach der Änderung (Gehen nun doch am Nachmittag)

… und nach der Änderung (Gehen nun doch am Nachmittag)

Wir wurden von der Küche verwöhnt mit (meist) veganen Gerichtetn, hier eine Pizza mit Polentaboden

Wir wurden von der Küche verwöhnt mit (meist) veganen Gerichten, hier eine Pizza mit Polentaboden

Wir freuen uns aufs nächste Mal

Wir freuen uns aufs nächste Mal. Tipp: Im Oktober gibts noch ein Gehmeditations-Retreat mit Thomas im EIAB in Waldbröl.