Thay geht es wieder besser

Thay hat große gesundheitliche Fortschritte gemacht. Er ist die meiste Zeit wach, erkennt gute Bekannte und hat wieder angefangen zu lächeln. Als eine besonders lustige Geschichte von einer Reise zusammen mit den Mönchen und Nonnen erzählt wurde, hat er gelächelt und sogar gekichert. Der mehrmals täglich stattfindenden Physiotherapie widmet er sich mit großer Entschlossenheit. Leider hat er seine Fähigkeit zu sprechen noch nicht wiedererlangt. Wahrscheinlich wird Thay bald in eine Reha-Klinik verlegt.

Christoph Huber aus Braunschweig hat dankenswerterweise die offizielle Bekanntmachung von Plum Village ins Deutsche übersetzt. Der Wortlaut folgt gleich. Die englische Orginalfassung findet ihr hier.

Offizielle Bekanntmachung

Plum Village, Frankreich
3. Januar 2015

An alle Plum Village Übungszentren,
An alle Praxis-Zentren und Sanghas weltweit,
An unsere geliebten Freunde,

Frohes Neues Jahr! Mögest Du und Deine Lieben ein wahrhaft neues Jahr genießen, das mit Gesundheit, Glück und Frieden erblüht. Wir möchten uns bei allen für die fortgesetzte Erzeugung der Energie der Heilung und des Mitgefühl für unseren geliebten Lehrer bedanken.

In den letzten drei Wochen ist Thay allmählich in einen Zustand der Wachheit gekommen. Er hat seine Augen für einen großen Teil des Tages geöffnet, sodass die Ärzte jetzt sagen können, dass er nicht mehr im Koma ist.

In seinem aktuellen Zustand ist Thay in der Lage, bekannte Gesichter zu erkennen. Er ist sehr empfänglich für verbale Reize und er machte allen eine große Freude, indem er in den letzten Tagen zu lächeln anfing. Ein enger Begleiter von Thay erzählte einige gemeinsame Erinnerungen von der Tour mit Thay. Es war eine besonders humorvolle Geschichte, die zu seinem Erstaunen Thay sogar zum Lächeln und Kichern brachte. Thay kann jedoch gegenwärtig  noch nicht sprechen. Dies zeigt ein gewisses Maß von Aphasie, die streng überwacht wird und die sich im Laufe der Therapie günstig entwickeln könnte.

Thays Zustand bleibt stabil und Dank der hervorragenden Betreuung, die Thay von dem medizinischen Personal erhielt, ist er in der Lage sich behaglich und leicht zu fühlen. Thay investiert große Anstrengungen in seinen Physiotherapie-Sitzungen.
Er macht täglich Fortschritte und die Begleiter erfahren seinen Geist der Entschlossenheit, indem sie miterleben, wie er von Zeit zu Zeit die Übungen praktiziert, im Laufe des Tages.

Es gibt Pläne, ihn bald in eine spezielle Reha-Klinik für Schlaganfälle zu übergeben. In der Reha-Klinik wird er die bestmögliche Versorgung und das bestmögliche Training bekommen, um seine Sprach- und Bewegungsfähigkeiten wieder zu erlangen.

Heute haben wir in Plum Village unser spezielles Weihnachts- und Neujahrs-Retreat abgeschlossen. Neunhundert Menschen, darunter viele Freunde aus nah und fern, beteiligten sich an unserem Neujahrsfest am 31. Wir haben auf den legendären Wegen Upper Hamlets Gehmeditation praktiziert, verbrannten unsere Neujahrsvorsätze in einem Lagerfeuer und hörten einen nährenden Dharmavortrag von einem älteren Dharmalehrer. Wir genossen ein Festessen und lebendige Aufführungen, von Jazz bis Rap, Kung-Fu und eine Eigenproduktion vom Sketch „The Goodfather“. Schwester Chan Khong bot eine Tiefenentspannung und eine Erdberührungs-Zeremonie an, und die ganze Gemeinschaft saß in Meditation als es Mitternacht wurde, was von der großen Tempeltrommel und der Glocke signalisiert wurde.

Thay hat eine schöne Gemeinschaft für uns alle aufgebaut, in der wir Zuflucht finden; und wir wissen, der Friede und die Freude unserer spirituellen Familie sind der Frieden und die Freude von Thay.

„Eine wirkliche Sangha trägt die Energie der Liebe,
die Energie der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit,
der Hoffnung und des Mitgefühls immer in sich.
Unsere Sangha ist unser Zuhause.
Unsere Sangha ist unsere Hoffnung.“

TNH, 24. Dezember 2010

Mit Vertrauen und Liebe,

Die Mönche und Nonnen von Plum Village